Jemand erkundigt sich über Kärnten – wie lauten Ihre Ausführungen?

Ich würde ihm sagen, dass Kärnten, was die Landschaft, die Lebensqualität, den Arbeitsmarkt und die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen betrifft, zu den reichsten Ländern der Erde zählt. Ich würde ihm auch sagen, dass der Ist-Zustand Kärntens nicht selbstverständlich ist, denn unser Bundesland wurde durch verantwortungslose politische Entscheidungsträger durch den Verkauf einer Landesbank beinahe in den finanziellen Ruin getrieben. Es waren in der Folge die Kärntnerinnen und Kärntner, die die Skandalpolitik mitsamt ihrer Misswirtschaft abgewählt haben und eine vertrauenswürdige, auf alle Menschen im Land schauende, sozial orientierte Führung gewählt haben. Ab dem Jahr 2013 folgten sehr arbeitsintensive Jahre, in denen es uns gelungen ist, den Menschen im Land wieder eine Perspektive und Mut zu geben. Jetzt heißt es, unseren Weg weiter zu gehen und die noch schlummernden Stärken und Vorteile Kärntens nach außen zu kehren.

Wie soll es gelingen, die Vorteile und Schönheiten Kärntens zu vermitteln?

Die positive Weiterentwicklung der Lebensqualität ebenso, wie die der Wirtschaft ist das oberste Ziel, das im Jahr 2019 von der Kärnten Koalition in Angriff genommen wurde. Wir arbeiten intensiv daran, mit der Installierung eines Standortmarketings, den Lebens-, Bildungs-, Arbeits-, Industrie- und Tourismus-Standort Kärnten als EINEN Standort nach außen zu präsentieren. Es liegt an jedem von uns, die Attraktivität Kärntens sowohl nach innen als auch nach außen sichtbar zu machen. Wir dürfen und sollen zu Recht stolz sein, auf Kärnten und seine international beachtete positive Entwicklung. Kärnten ist großartig! Zeigen wir DAS gemeinsam und mit Selbstbewusstsein.

Lebensmittelpunkt Kärnten – eine erstrebenswerte Entscheidung?

Ja, auf jeden Fall. Der Arbeitsmarkt bietet interessante Arbeitsplätze. Was Forschung und Entwicklung betrifft, zählt Kärnten zu den Top-Ländern Europas zählen. Das wurde nicht zuletzt durch den Ausbau des Standortes von Infineon in Villach, in den 1,6 Milliarden Euro investiert werden, unter Beweis gestellt. Wir sind mittlerweile Hochtechnologieland, unter den Top-Forschungsregionen Europas und können mit zahlreichen Innovationen punkten. Und weil Kärnten im Dreiländereck im Herzen Europas gelegen, nicht nur wegen der wunderschönen Landschaft ein lebens- und liebenswertes Land ist, sondern man hier mit dem besten Gesundheitssystem in Würde alt werden kann, wo andere Urlaub machen.

Das Kinderstipendium hat breite Wellen geschlagen, was verbirgt sich dahinter?

Wir verfolgen das Ziel, Kärnten zum kinderfreundlichsten Land Europas zu machen. Das bedeutet auch, dass Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit bereits in jüngsten Jahren gegeben sein sollen. Jedes Kind soll die Möglichkeit haben, eine Kinderbetreuungseinrichtung zu besuchen, unabhängig von der Höhe des finanziellen Einkommens seiner Eltern. Mir war das in jungen Jahren nicht möglich, ich musste über den Zaun zusehen, wie die Kinder auf der anderen Seite gemeinsam spielten. Ungerechtigkeiten wie diese darf es in unserem Land nicht mehr geben. Das Land Kärnten hat in einem ersten Pilotjahr die durchschnittlichen Kinderbetreuungskosten zu 50 Prozent bezahlt. Ab September 2019 wird die Förderung auf 66 Prozent erhöht und damit der finanzielle Beitrag der Eltern nochmals wesentlich gesenkt.
Damit ersparen sich Kärntner Familien je nach Einrichtung jährlich pro Kind zwischen 308 und 1.507 Euro an Betreuungskosten. Unser Ziel ist es, mit dem Kinderstipendium 100 Prozent der durchschnittlichen Kinderbetreuungskosten zu übernehmen. Dafür werden wir das Kärntner Bildungs- und Betreuungsgesetz einer Evaluierung unterziehen, damit sichern wir den Kärntner Familien eine nachhaltige finanzielle Entlastung und den Kindern die Möglichkeit, eine Kinderbetreuungseinrichtung zu besuchen.

Was sind die Schwerpunkte ihrer aktuellen politischen Arbeit?

Die sozialdemokratischen Grundwerte wie Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind unverrückbare Eckpfeiler. Darüber hinaus ist es mir wichtig, mich gemeinsam mit den Sozialpartnern für einen florierenden Arbeitsmarkt, beste Ausbildung, leistbares Wohnen, Schutz von Fauna und Flora sowie des heimischen Trinkwassers einzusetzen. Mit dem Verbot des wohl krebserregenden Pflanzengiftes Glyphosat haben wir in Kärnten gezeigt, dass wo ein Wille auch ein Weg ist. Trotz aller Unkenrufe haben wir uns nicht abbringen lassen, uns zum Schutz unserer und der Gesundheit unserer Kinder auch gegen die mächtige Pestizidlobby ins Zeug zu legen. Wir haben mit unserem vielbeachteten Verbot für private Anwender nicht nur ein Signal zum Aufbruch in eine giftfreie Zukunft gesetzt, sondern auch europaweit eine Vorreiterrolle eingenommen. Dasselbe Ziel verfolgen wir mit dem Schutz unseres Trinkwassers. Wasser ist öffentliches Gut und muss öffentliches Gut bleiben! Ich will, dass auch in 100 Jahren nichts anderes als Kärntner Trinkwasser in bester Qualität aus dem Wasserhahn kommt, daher erfüllt mich der einstimmige Beschluss zum verfassungsrechtlichen Schutz des Wassers im Kärntner Landtag mit Zuversicht.